Stielblüten

Reklamationsbriefe an Reiseunternehmen sind häufig eine Sammlung schönster Stilblüten. Hier ein Auszug aus dem Buch.     "...und fordere mein Geld zurück. So beschweren sich Touristen..."

Wenn Touristen sich beschweren

"Wir haben drei Kinder im Alter von zwei, dreieinhalb und sechs Jahren, denen wir als Belohnung für liebes Benehmen während des Urlaubs die Benutzung des in ihrem Katalog unter den kinderfreundlichen Einrichtungen aufgeführten Süßwasser-Kinderbeckens versprochen hatten. Wie groß war die Enttäuschung, als sich herausstellte, dass das Becken mit ganz normalem Wasser gefüllt war. Ihre Reiseleitung fühlte sich der Situation gegenüber nicht gewachsen und verwies uns an den angeblich zuständigen Restaurantchef, der die Frechheit hatte, uns einen Teller mit Würfelzucker zu schicken. Zum "Nachsüßen", wie er uns bestellen ließ."

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"Das von uns bestellte Zimmer mit Fliesswasser verfügte nicht einmal über eine Dusche, die man als zivilisierter Mensch heute als Selbstverständlichkeit betrachten muss. Zum Glück hatten wir Nachbarn, die uns an den beiden Wochenenden bei sich duschen ließen. Dieser angelnde Komfort..."

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"Ich hatte in der Ferienanlage ein Zimmer im Souterrain bestellt und gedacht, es handele sich hierbei um ein Zimmer in dem auf dem Bild ersichtlichen kleinen Tal. Wie erstaunt war ich, als ich stattdessen im Haupthaus auf dem Hügel in eine Art Kellerraum geführt wurde."

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"So irre gefrustet war ich noch nie. Lauter Provinz-Machos ohne Kohle. Ein tierisch cooler Moderator. So was verkauft Ihr Macker als affengeile Urlaubsidee? Ihr habt ja wohl 'ne C-Meise. Den Ritz solltet ihr Euch mal aus der Rübe kicken. Nach drei Tagen habe ich mich ausgeklinkt, weil alles zu nervig war. Und nun zur sinnlos vorgelegten Knete. Da müsst Ihr schon was latzen..."

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"Da Sie mir bereits bei unserer letztjährigen Reise zehn Prozent des Reisepreises auf dem Kulanzwege zurückerstattet haben, rechne ich wegen der gestiegenen Kosten in diesem Jahr fest mit 20 Prozent. Sie werden mich dann auch im kommenden Jahr wieder als Gast begrüßen dürfen."

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"Auf uns 22 Damen (Kränzchen-Jahresausflug) kam ein einziger Reiseleiter. Eine Zumutung, die weit hinter unseren Erwartungen zurückblieb..."

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"... haben Sie auf Haie in dieser Gegend hingewiesen, weshalb ich hinfuhr, aber in 14 Tagen nicht einen einzigen vor die Kamera bekam. Damit haben Sie falsche Tatsachen behauptet..."

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"Das war nun schon der dritte Führerscheinkurs ohne ihn zu bekommen. Dabei habe ich nur beim erstenmal aus Versehen beim Einparken einen Wagen etwas gestreift. Auch beim zweitenmal ging bis auf den Rückspiegel alles glatt. Hier stimmt doch etwas an der Schulung nicht..."

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"Als ich auf dem Flug Gelegenheit hatte, in das Cockpit zu schauen, musste ich zu meinem Entsetzen feststellen, dass der Kapitän, während wir in 12000m Höhe durch den nächtlichen Himmel rasten, eine Zeitung las ohne sich um den Kurs zu kümmern. Ihr Glück, dass dabei nichts passiert ist, doch so billig kommen Sie mir mit einem solchen Leichtsinn ihres Personals nicht davon. Als Zeugen benenne ich meinen Großvater, Eduard G., der im letzten Krieg eine JU52 geflogen ist und wirklich etwas vom Fliegen versteht."

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"Bei der schmuddeligen Bettwäsche, dem unaufgeräumten Speisezimmer, oft vollen Aschenbechern und dem unangenehmen Geruch in diesem Haus
...hätten wir ebenso gut auch gleich zu Hause bleiben können..."

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"Angekündigt war auch ein Besuch der antiken Thermen. Als wir hinkamen handelte es sich lediglich um Trümmer, an Baden war nicht zu denken..."

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Sehr geehrter Herr Doktor,
Sie rieten mir, mich vor jeder heftigen Gemütserregung zu hüten; und dann senden Sie mir eine solche Rechnung!
In heftiger Gemütserregung, O. Stümpfl

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An das wohllöbliche Ministerium,
...und von der Regierungsbank hört man auch nichts mehr. Lebt der Herr Bundeskanzler noch? Wenn ja, was gedenkt er dagegen zu tun? Ein treuer Patriot.

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Sehr geehrtes Finanzamt,
Hiermit teile ich Ihnen mit, dass ich mich entschlossen habe, der Einkommensteuer nicht beizutreten...
E. L. Zwer

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Aus einem Polizeibericht: Die Unfallzeugen sind der Meldung beigeheftet.

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Sehr geehrtes Fräulein Lehrerin,
wenn Sie noch einmal mein Fritzchen schlagen, schicke ich Ihnen meinen Mann auf den Hals und dann sind Sie die längste Zeit Fräulein gewesen...
Ihre B. Jung

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Sehr geehrtes Brautpaar,
das gewünschte Bett kostet € 100.--! Bei Ratenzahlung € 200.--, wobei dann die Hälfte anzuzahlen ist.
Bettenhaus Hippus, Heidelberg

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An das hochwohllöbliche Amtsgericht.
Ich bitte das turmhohe Gericht, mir meinen Mann auf dem Gnadenwege zu erlassen. Er ist mein einziger Mann.
A. Dorn

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An das Bürgermeisteramt.
Senden Sie mir bitte meine Geburt. Zweck ist die Eheschließung.
O. Barens

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An das ZDF, 6500 Mainz
Sehr geehrte Herren!
Vielen Dank für die gestrige Wettervorhersage. Wir sind gerade dabei, die 60 cm "heiter bis wolkig" aus dem Keller zu pumpen.
Hochachtungsvoll, Lisa Beck.


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